Sonnenstrom für Kirchengemeinden
Die Installation von Sonnenstrom-Anlagen ist ein wichtiger Baustein für die Umsetzung der landeskirchlichen Klimaschutzziele. Bisher haben kirchliche Einrichtungen und Gemeinden schon mehr als 1.900 kWp Leistung mit Photovoltaik-Anlagen installiert.
Neue Photovoltaikanlagen sind immer noch sinnvoll, praktikabel und meistens wirtschaftlich. Besonders Kindertagesstätten, oder andere Gebäude mit einem hohen Stromverbrauch tagsüber, sind sehr gut geeignet. Kirchengemeinden können sich mit der Installation von Photovoltaikanlagen aktiv und öffentlichkeitswirksam für den Klimaschutz einsetzen.
Photovoltaik-Anlagen sind wirtschaftlich, wenn:
1. Der Stromverbrauch tagsüber und damit der Eigenverbrauch hoch ist und
2. Das Dach gut geeignet ist, das heißt:
- Ausrichtung nach Osten, Süden oder Westen. Bei flach geneigten Dächern und hohem Eigenverbrauch auch nach Norden,
- wenig Verschattung,
- guter Zustand des Daches oder in Verbindung mit einer Dachsanierung,
- übliche Ziegel- oder Metalleindeckung,
- nur einfacher Gerüstbau erforderlich.
3. Die Dächer für Anlagen mit Volleinspeisung mit wenig Aufwand zu belegen sind.
Die Landeskirche mit der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt und der Bauabteilung unterstützt Gemeinden bei der Umsetzung:
- Fachliche Beurteilung des Daches
- Beratung vor Ort und in den Gremien
- Unterstützung bei Ausschreibung, Vergabe und Öffentlichkeitsarbeit
- Weitergabe von Informationen, Musterverträgen und Musterformularen
Informationsmaterial und Beratung:
Handreichung der Ev. Kirche der Pfalz "Photovoltaik auf kirchlichen Gebäuden - Überblick über Betreibermodelle" mit Informationen zu rechtlichen und steuerlichen Grundlagen, Stand: September 2023
Die Ev. Kirche Baden hat im Dezember 2020 eine Handreichung für Kirchengemeinden und für Verwaltungsämter zur Erstellung von Photovoltaik-Anlagen erstellt.
Mit dem Solarpaket I, das der Bundestag im Mai 2024 verabschiedet hat, wurde eine neue Möglichkeit geschaffen: die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV). Diese erlaubt es den Bewohner*innen eines Gebäudes, den lokal erzeugten Solarstrom gemeinschaftlich zu nutzen. Überschüssiger, nicht verbrauchter PV-Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet.
Diese Handreichung des Bündnis Bürgerenergie e.V. stellt dazu Infos bereit.
Der Solarenergie Förderverein stellt sein gesammeltes Wissen aus über 30 Jahren Solarberatung zur Verfügung - sortiert nach Schlagwörtern. Die Themen sind kurz und knapp zusammengefasst und beinhalten auch Vortragsaufzeichnungen und allgemeine Rechtsinfos: Wie können Solaranlagen betrieben werden, wenn sie aus der Einspeisevergütung fallen? Ist ein Speicher sinnvoll? Und wie können Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern betrieben werden? Das Solar-Wiki liefert Antworten und wächst mit jedem Monat weiter. https://www.sfv.de/solaranlagenberatung
Bautechnische und gestalterische Fragen und Denkmalschutz:
Bauabteilung der Evangelischen Kirche der Pfalz (Prot. Landeskirche)
Telefon: 06232 667-356
gabriele.loewen@evkirchepfalz.de
Als Alternative zu einer eigenen Investition können Kirchengemeinden mit Bürger-Energiegenossenschaften oder anderen Externen Photovoltaikanlagen installieren. Im Kirchenbezirk Kaiserslautern zum Beispiel hat die Gesamtkirchengemeinde mit der Energiegenossenschaft LauterStrom vier Anlagen gebaut. Kontakte zu Energiegenossenschaften vermittelt das Landesnetzwerk Energiegenossenschaften Rheinland-Pfalz (LANEG): www.laneg.de
Beratung über die Energieagentur Rheinland-Pfalz:
Herr Torsten Kurtz, Tel. 0175 8753145
oder Email torsten.kurtz@energieagentur.rlp.de
Beratung und Information über den Solarenergie Förderverein:
www.sfv.de/solaranlagenberatung
Strom sparen
Ein Rundgang durch Kirche oder Gemeindehaus deckt hohe Stromverbraucher auf: Der geschenkte Kühlschrank ist schon in die Jahre gekommen und verbraucht 500 kWh im Jahr. Der Untertisch-Warmwasserboiler läuft im Dauerzustand, obwohl sich fast alle die Hände mit kaltem Wasser waschen oder es fällt die alte Heizungspumpe auf, die jedes Jahr ein Fünftel des Stromverbrauchs schluckt. Mit geringinvestiven Maßnahmen kann ohne Komforteinbußen bis zu 25 Prozent des Stromverbrauchs gespart werden. Diese Punkte können als Anregung dienen:
- Werden alle Kühlgeräte dauerhaft benötigt?
- Veraltete Geräte, die noch benötigt und dauerhaft benutzt werden, durch sparsame Geräte ersetzen.
- Ältere Heizungspumpen durch Hocheffizienzpumpen austauschen
- Heizungspumpe im Sommer abschalten, im Winter auf möglichst niedriger Stufe laufen lassen.
- In regelmäßig genutzten Räumen sparsame Leuchtmittel verwenden
- Stand-by-Schaltungen vermeiden. Falls keine Möglichkeit besteht, das Gerät durch Netzschalter vollständig auszuschalten, Stecker ziehen oder schaltbare Steckerleiste verwenden.
- Strombedarf des Warmwassersystems prüfen. Warmwasserboiler nur dann einschalten, wenn Wasser gebraucht wird.
- Licht in wenig genutzten Räumen, wie Toiletten oder Kellerräume, über Bewegungsmelder steuern
- Lichtquellen auf das Notwendige reduzieren. Schaltzeiten der Außenbeleuchtung reduzieren.
Informationen zu sparsamen Geräten gibt diese Webseite: www.ecotopten.de oder die Verbraucherzentralen.
Beteiligung der Landeskirche an Windkraftanlagen
In Gauersheim dreht sich ein Windrad auf verpachteten Flächen der Pfründestiftung. Die Pfründestiftung verwaltet die Liegenschaften der Landeskirche. Selbst finanziell beteiligt hat sich die Pfründestiftung der Landeskirche an zwei Windrädern auf kircheneigenem Land. Mit den Erlösen werden die Gehälter der Pfarrerinnen und Pfarrer unterstützt.
Bezug von Ökostrom
Die Vertragspartner der Rahmenverträge, die die Landeskirche mit Energieversorgern abgeschlossen hat, sichern als Grundversorgung Ökostrom zu. Diese Rahmenverträge sind im Intranet der Landeskirche abrufbar, unter "Recht" und "Rahmenverträge". Es ist auch möglich, einen Gasvertrag mit der Beimischung von naturverträglich produziertem Ökogas abzuschließen.